4 Gründe, warum dein Escape Game ein Thema braucht

4 Gründe, warum dein Escape Game ein Thema und eine Geschichte braucht + Arbeitsblatt für eine mitreißende Hintergrundgeschichte

Natürlich brauchst du nicht zwingend ein Thema für dein Escape Game. Du kannst auch mit zusammenhangslosen Rätseln ein funktionierendes Escape Game entwerfen. Aber wenn du die Spieler wirklich begeistern willst, kommst du nicht drum herum, dir ein Thema und eine Geschichte für dein Escape Game zu überlegen.

1. mach dein Spiel zu einem Erlebnis

Das Thema und die Geschichte machen dein Escape Game von einem durchschnittlichen Brettspiel zu einem Erlebnis. Sie ermöglichen es den Spielern, sich richtig in das Spiel hineinzuversetzen und sich mit dem Spiel zu identifizieren. Sie können eintauchen in die Welt des Spiels und werden alles daransetzen, die Rätsel zu lösen. Schließlich sind sie diejenigen, die die Verantwortung dafür tragen, dass alles "gut" ausgeht (die Welt vor der Zombieapokalypse retten, sich aus der alten Ruine befreien, die Bank ausrauben, ohne von der Polizei gefasst zu werden...).

Eine solche Begeisterung wecken ein paar zusammenhanglose Rätsel sicherlich nicht.

Das Thema und die Geschichte machen dein Escape Game von einem durchschnittlichen Brettspiel zu einem Erlebnis.

2. gib deinem Spiel einen roten Faden

Ein Escape Game wirkt dann stimmig, wenn es einem roten Faden folgt. Dieser rote Faden sollte sich inhaltlich und im Design der Rätsel widerspiegeln. Einen wichtigen Anteil hieran hat das Thema. Denn während du auch ohne ein Thema das Design deines Spiels einheitlich gestalten kannst, ist es schwierig inhaltlich einen gemeinsamen Nenner zu finden. Aber auch die Ausgestaltung ist einfacher mit einem Thema, da du hier genau weißt, was das Ziel ist (alles soll aussehen, wie im alten Ägypten).

 

Ist dein Thema im alten Ägypten angesiedelt, geht es bei deinen Rätseln z.B. darum, den Weg aus der Pyramide zu finden, die Fallen zu umgehen und den Mechanismus der Geheimtüre zu knacken (Inhalt). Willst du eine Nachricht verschlüsseln, könntest du eine Geheimschrift in Anlehnung an die Hieroglyphen verwenden (Design).
Bei einem technischen Thema geht es z.B. darum, einen Computervirus zu programmieren und das Passwort zum Installieren des Virus zu entschlüsseln (Inhalt). Als Verschlüsselung könntest du z.B. den ASCII-Code nutzen (Design).


3. lass dein Spiel eine Geschichte erzählen

Die Hintergrundgeschichte kannst du als Vorlage für dein Escape Game verstehen. Sie gibt deinem Escape Game eine Struktur und anhand ihr kannst du dein Spiel planen: was ist die Ausgangssituation, was ist das Ziel, was müssen die Spieler tun, um weiter zu kommen und schließlich zu gewinnen?
Das hilft nicht nur dir, sondern auch den Spielern, die so erst das Ziel des Spiels und den Lösungsweg verstehen können.

Das bedeutet aber nicht, dass du dir einen Roman ausdenken und jedes Detail der Vorgeschichte durchdenken musst. Die Vorgeschichte musst du nur grob umreißen. Das Hauptaugenmerk liegt darauf, dass du die Geschichte zur Spielsituation im Detail planst und dass diese in sich logisch ist.

 

Da man das zunächst üben muss, lade dir am besten gleich meine Schritt-für-Schritt-Anleitung für eine mitreißende Geschichte herunter.

Freebie Schritt-für-Schritt-Anleitung: Die Geschichte für dein Escape Game

was du bei deiner Geschichte beachten solltest

  • Aus der Geschichte muss eine Aufgabe hervorgehen. Das erreichst du, indem die Geschichte die Spieler vor ein klar definiertes Problem stellt, das die Spieler lösen müssen, um das Spiel zu gewinnen.
    z.B.: Problem: die KI ist bedrohlich geworden -->  Aufgabe: zerstört die KI
    Teilaufgaben: Virus programmieren, Passwort entschlüsseln, Virus installieren
  • Um einen natürlichen Spielfluss zu fördern, sollte sich das Spiel auf einen Zeitpunkt und einen Ort in der Geschichte beschränken. Andernfalls wird ein Mechanismus benötigt, der den Verlauf des Spiels steuert (z.B. die Erlaubnis "an den nächsten Ort" zu gehen). Das findet sich in vielen Escape Games, die es zu kaufen gibt, unterbricht aber immer wieder den Spielverlauf. Die elegantere Lösung ist es, solche Mechanismen von vorneherein zu vermeiden. Dadurch fühlt sich das Spiel gleich viel authentischer an, da der Flow des Spiels erhalten bleibt. Ein wichtiger Baustein dabei ist eben die Beschränkung des Settings auf einen eng umschriebenen (Zeit-) Raum.
  • Die Geschichte sollte spannend sein und die Spieler mitreißen. Sie müssen es als das wichtigste empfinden, das Problem zu lösen.
    Es lohnt sich, auch mal eine ungewöhnliche Perspektive einzunehmen (z.B. die Spieler in die Rolle der "Bösen" schlüpfen zu lassen, die den weltrettenden Impfstoff gegen die Zombieapokalypse zerstören wollen) oder sich an ausgefallene Themen zu wagen.
    Kein Thema ist zu speziell, solange es dir und deinen Freunden Freude bereitet! Deiner Fantasie sind also keine Grenzen gesetzt.
Infografik Eine Geschichte für dein Escape Game

4. mehr Spaß

Es mag banal klingen, aber ein Thema und eine Geschichte hinter deinem Spiel sorgen für noch mehr Spaß beim Spielen. Zum einen aus den bereits genannten Gründen Spielerlebnis, Authentizität, Spielfluss, aber denke auch an all die Möglichkeiten, die ein Themen-Spieleabend mit sich bringt: von der passenden Deko über kreative Snacks bis zur Verkleidung... All das könnt ihr an das Thema anpassen, um das Spielerlebnis voll auszukosten.

 

Es lohnt sich bestimmt

Jetzt wünsche ich dir viel Spaß und Kreativität beim Entwerfen der Geschichte für dein (erstes eigenes) Escape Game.

 

Schreibe gerne deine Ideen für eine Geschichte in die Kommentare.

 

Wie es weiter geht, wenn das Thema und die Geschichte für dein Escape Game stehen, liest du hier.

P.S.: Diese Anleitung hat natürlich nicht den Anspruch der (einzig) richtige Weg für die Erstellung eines Escape Games zu sein. Für mich hat sich diese Vorgehensweise bewährt und deshalb möchte ich sie gerne mit dir teilen.

Wenn du merkst, dass etwas für dich nicht funktioniert, dann passe es einfach so an, dass du damit gut zurecht kommst.
Über Anregungen und Ideen freue ich mich immer.

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